Beweidungsprojekte mit Przewalskipferden

Augsburg

Seit dem Jahr 2007 beweiden Przewalskipferde einen Teil der lichten Kiefernwälder und Heiden im Naturschutzgebiet Stadtwald Augsburg. Der 24 km² große Stadtwald Augsburg beeinhaltet 80 % der noch verbliebenen Reste von Kiefernwäldern und Heiden am bayerischen Lech.  In dem 30 ha großen Gehege lebt eine Hengstgruppe.

Projektträger ist der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V.


Babenhausen

Das 65 ha große ehemalige Kasernengelände in Babenhausen bei Aschaffenburg wird seit 2014 mit einer Przewalskipferd-Stutengruppe beweidet. Das Gebiet beherbergt das größte Vorkommen von Dünen mit offenen Grasflächen in der Untermainebene. Flächeneigentümer ist der Bundesforst als Sparte der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Finanziert wird das Projekt über sogenannte „Ökopunkte“.


Döberitzer Heide

Das Wildnisgroßprojekt vor den Toren von Berlin der Heinz Sielmann-Stiftung auf einem früheren Truppenübungsplatz beherbergt 30 Przewalskipferde und rund 90 Wisente. Mit einer Fläche von 1.800 ha ist die Wildniskernzone das zweitgrößte Semireservat für Przewalskipferde in Europa. Die ebenso große Naturerlebniszone beinhaltet mehr als 50 km Wanderwege für Besucher.


Gießen

Die 23 ha große Gehegefläche im Naturschutzgebiet „Hohe Warte“ wird seit 2012 mit Przewalskipferden beweidet. Ziel ist die Förderung von extensiven Feuchtwiesen und Halbtrockenrasen. Finanziert wird das Projekt der Sparte Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über sogenannte „Ökopunkte“, die von Hessen Mobil–Straßen- und Verkehrsmanagement erworben wurden.


Hanau

Das 50 ha große Gehege auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz „Campo Pond“ wird seit 2009 beweidet. Finanziert wird das Projekt des Bundesforsts und der Stadt Hanau über sogenannte „Ökopunkte“, die von der Deutschen Bahn AG als ökologischer Ausgleich für den Neubau der ICE-Strecke Frankfurt-Mannheim erworben wurden. Das Umweltzentrum Hanau ist zuständig für die Entwicklung umweltpädagogischer Angebote.


Liebenthal

Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wurde schon im Jahr 1991 ein 36 ha großes Gehege für Przewalskipferde eingerichtet. Von Beginn an wurde hier vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin wichtige Grundlagenforschung zum Verhalten von Przewalskipferden in Reservatshaltungen betrieben. Das Gehege gehört heute zum Wildpferdgehege und Haustierpark Liebenthal.


Schweinheim

In dem rund 60 ha großen Gehege im Naturschutzgebiet „Schweinheimer Exe“ weiden seit dem Jahr 2016 Przewalskipferde. Zusätzlich werden auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Aschaffenburg Renaturierungsmaßnahmen zur Schaffung von lichten Waldstrukturen durchgeführt. Projektträger ist die Sparte Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Finanziert wird das Projekt über sogenannte „Ökopunkte“, die von der Deutschen Bahn AG als ökologischer Ausgleich für Ausbau der Strecke Hanau-Nantenbach erworben wurden.


Tennenlohe

Der Tennenloher Forst südöstlich von Erlangen wurde bis 1993 als militärischer Truppenübungsplatz genutzt. Dadurch entstanden offene Sandgebiete mit einer Vielzahl schützenswerter Lebensräume. Seit dem Jahr 2003 beweiden Przewalskipferd-Hengste die wertvollen Sandmagerrasen und Heiden auf inzwischen 90 ha Fläche. Projektträger ist der Landschaftspflegeverband Mittelfranken, Flächeneigentümer ist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt Naturerbe GmbH.


Pentezug

Das Pentezug-Gebiet in Ungarn ist mit 2.400 ha das größte Semireservat für Przewalskipferde in Europa und gehört zur Kernzone des Nationalparks Hortobágy. Mit Hilfe von über 300 Przewalskipferde und einigen hundert Auerochsen wird die typische Pflanzen- und Tierwelt der Puszta erhalten. Das 1997 gestartete Projekt ist eine Kooperation des Nationalparks mit dem Kölner Zoo.



"Beweidung ist eines der wichtigsten Instrumente für die Schaffung und den Erhalt biologischer Vielfalt."